Portmaster - OpenSource Application Firewall mit Adblocker

Das Tool Portmaster ist eine Endbenutzerfirewall, welche dem Anwender die volle Kontrolle über aus und eingehende Internetverbindungen zurückgibt. Im Oktober wurde Version 1.x der Firewall Portmaster veröffentlicht.

Für Windows Nutzer dürfte dieses Tool Gold wert sein, denn freie Tools mit guter Usability wie Portmaster sind im Microsoft Universum rar gesät. Linux Nutzer kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn die Firewall kann auch von Debian/Ubuntu oder Fedora Anwendern installiert werden. Selbst für mobile Geräte stehen APKs bereit.

portmaster

Blocklisten und Secure DNS

Neben den üblichen Firewallfunktionen mit detaillierter Traffic Darstellung und Auflistung einzelner Verbindungen beherrscht das Tool Blocklisten. Diese können über die Einstellungen in der Funktionsleiste angepasst werden. Beim ersten Start werden diese mit der Ersteinrichtung automatisch aktiviert.

Die Tracker Blocklisten sorgen für die Verbindungsunterdrückung zu Werbe-Netzwerken oder anderen Inhalten. Portmaster ersetzt somit quasi Tools wie Pi-Hole oder diverse Browser-Add-ons. Die genannten Filtereinstellungen sind unter Global Settings/Privacy Filter zu finden.

Portmaster verwendet zur DNS Auflösung DNS-over-TLS, dies geschieht in den Standardeinstellungen über Cloudflare, kann aber auf Quad9 oder AdGuard umgestellt werden. Die DNS-Server werden via URL-Scheme konfiguriert und bieten daher auch die Möglichkeit Community Settings zu hinterlegen

Unter Global Settings/Secure DNS können diese DNS-Server jederzeit angepasst, beziehungsweise entfernt werden. Ist nichts hinterlegt, werden die DNS-Server des Systems verwendet.

portmaster-programme

Features

Nachdem die Firewall das erste Mal in Betrieb genommen wurde, sollte der Einfachheit halber auf „Allow All und Prompt“ gestellt werden, sonst kann es durchaus zu viel Klickarbeit kommen, gerade unter Windows Systemen. Abseits davon bietet Portmaster alles, was sicherheitsbewusste Anwender mögen.

  • Kontrolle über das Verhalten der installierten Programme

  • Fliegender Wechsel zwischen den Standard-Netzwerkaktionen: Zulassen, Sperren, Nachfragen

  • Statistiken über alle Verbindungen

  • Adblocker und Trackerblocking

  • Auflistung der geblockten Anfragen

  • DNS-over-TLS

  • P2P Verbindungen blockieren

  • Quellcodekontrolle via github

Fazit

Als Application Firewall ist Portmaster auf jeden Fall eine Installation wert, alleine schon wegen der Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten und der Vielfalt des Monitorings.

Features wie SPN (Secure Private Network) lassen sich die Entwickler zwar bezahlen, allerdings sollte nicht jeder Nutzer verschiedene Länder IPS zu einzelnen Programmen zuweisen wollen, daher ist dieses nicht vorhandene Feature verkraftbar.

Portmaster hat auf meinem Windows System Windows Firewall Control inzwischen abgelöst.

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truffleHog3 – Passwörter und Zugangsdaten in Git, Github, Gitlab oder AWS finden und entfernen

Bereits im April dieses Jahres wurde Version 3 des Repository-Security-Tools Trufflehog veröffentlicht. Zeit, einen eigenen Artikel über das bekannte Kali Tool zu verfassen.

Was ist Trufflehog

Leaked credentials oder secret keys sollten nicht in Github Repositorys zu finden sein, dennoch passiert dies öfters als gedacht. Genau hier setzt das Tool truffleHog3 an, es scannt Repositorys und mehr auf Geheimnisse wie Zugangsdaten, API Keys usw.

Das Security-Tool durchläuft dabei die gesamte Commit-Historie jedes Branches, prüft jedes diff von jedem commit und sucht nach Geheimnissen.

Möglich wird dies unter anderem durch die Verwendung von regulären Ausdrücken und Entropie.

Mit der Version 3 unterstützt truffleHog inzwischen mehr als 700 verschiedene Key Types von AWS, Azure, Confluent oder Facebook. Eine Übersicht der Detektoren ist hier zu finden.

Folgende Code Quellen werden momentan unterstützt:

  • git
  • github
  • gitlab
  • S3
  • filesystem
  • syslog

Installation

Die Trufflehog Installation erfordert eine funktionierende GO Installation. Alternativ kann auch auf Python Pip zurückgegriffen werden, allerdings wird via Pip momentan keine aktuelle Version angeboten. Für einen Test bietet sich die Docker Variante an.

#Aktuellste Version
git clone https://github.com/trufflesecurity/trufflehog.git
cd trufflehog
go install oder go build

#Via Python Pip (allerdings steht hier nur Version 3.0.x zur Verfügung)
pip3 install trufflehog3

#Die aktuellste Version via Docker Paket laufen lassen

docker run -it -v "$PWD:/pwd" trufflesecurity/trufflehog:latest github --org=trufflesecurity

Anwendungsbeispiele

#Hilfe
trufflehog --help

#github scan mit Optionen
trufflehog github --repo=https://github.com/trufflesecurity/trufflehog

trufflehog github --repo=https://github.com/trufflesecurity/trufflehog --json --only-verified

#AWS scan
trufflehog s3 --bucket=<bucket name> --only-verified

#Dateisystem
trufflehog filesystem --directory=/home/guenny/ansible/repository

Da die aktuellste Version momentan nur via Source/Docker zur Verfügung steht, können Gitlab, S3 und Co nur darüber gescannt werden

  git [<flags>] <uri>
    Find credentials in git repositories.

  github [<flags>]
    Find credentials in GitHub repositories.

  gitlab --token=TOKEN [<flags>]
    Find credentials in GitLab repositories.

  filesystem --directory=DIRECTORY
    Find credentials in a filesystem.

  s3 [<flags>]
    Find credentials in S3 buckets.

  syslog [<flags>]
    Scan syslog

trufflehog


Passwörter und andere Geheimnisse aus Git-Repositories entfernen

Was tun, wenn ein Passwort gefunden wurde?

Git Filter Branch bietet eine Möglichkeit, um dieses Problem zu beheben.

Beispielsweise:

git filter-branch --prune-empty --index-filter "git rm --cached -f --ignore-unmatch löschdatei" -- --all

Git Filter Branch ist ein sehr mächtiges Tool, daher verweist Github selbst auf den BFG Repo Cleaner und git filter-Repo

Mit ersterem lassen sich relativ einfach sensitive Dateien löschen oder ersetzen.

bfg --delete-files id_{dsa,rsa}  my-repo.git
bfg --replace-text passwords.txt  my-repo.git
git push --force

Wenn ein Passwort im letzten Commit vorhanden ist, würde übrigens auch amend ausreichen:

git commit --amend

Fazit

Vergessene Zugangsdaten in Repositorys schaffen unnötige Sicherheitslücken. Diese lassen sich mit TruffleHog einfach aufspüren. Das Tool unterstützt inzwischen weit mehr als nur Github. So lässt sich der gesamte Software Development Life Cycle/SDLC bei Bedarf überwachen.

Mit TruffleHog Enterprise bietet der Hersteller inzwischen eine GUI in der Cloud an, allerdings lässt er sich diese auch bezahlen. Für eine automatisierte Überwachung der eigenen Repositorys lassen sich alle Aufgaben via Kommandozeile erledigen.

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Shellclear - History automatisch auf sensible Inhalte untersuchen

Das kleine Tool shellclear automatisiert das Überprüfen der Shell History auf sensible Inhalte wie Passwörter oder Zugangstoken.

shellclear

Unterstützt werden Shells wie Bash, Zsh, PowerShell und Fish. Das Tool greift auf ein Pattern-File zurück, welches beliebig erweitert werden kann.

Beim Start der Shell werden die Inhalte der History automatisch über dieses YAML-Pattern-File auf Passwörter und Token geprüft.

Sind sensible Inhalte vorhanden, werden diese gelistet und können gelöscht werden.

Momentan wird auf AWS Access Keys, Github Tokens, Gitlab Tokens, Slack, Cloudflare, Twitter, Facebook und vieles mehr getestet.

Installation

curl -sS https://raw.githubusercontent.com/rusty-ferris-club/shellclear/main/install/install.sh | bash

Einbinden in die Shell

nano ~/.bashrc
eval $(shellclear --init-shell)

bzw. 

nano ~/.zshrc
eval $(shellclear --init-shell)

Powershell

$PROFILE

Invoke-Expression (&shellclear --init-shell)

Fish

nano ~/.config/fish/config.fish

shellclear --init-shell | source

shellclear-findings

Verwendung

Durch das Einbinden in beispielsweise Zsh oder Bash prüft shellclear bei jedem Start automatisch auf sensible Inhalte in der History. Dieser Vorgang kann zusätzlich manuell gestartet und konfiguriert werden. Auch das Banner "your shell is clean from sensitive data" lässt sich ausblenden.

#sensible Inhalte suchen
shellclear find

#sensible Inhalte als Tabelle ausgeben
shellclear find --format table

#sensible Inhalte bereinigen
shellclear clear

#banner ausblenden
shellclear --no-banner

#eigene Config festlegen
shellclear config

#history verstecken
shellclear stash

Fazit

Kleiner Helfer für den Alltag, der tut, was er soll. Dank des YAML Formats ist das Tool beliebig erweiterbar. Abgesehen davon sind die größten Cloud-Firmen bereits integriert und das Tool erfüllt im Hintergrund seinen Zweck.

MERGE: PostgreSQL 14 Cluster auf PostgreSQL 15 aktualisieren

Wie jedes Jahr im Herbst wurde auch 2022 eine neue PostgreSQL Version veröffentlicht.

postgres_logo

Zu den größten Neuerungen von Version 15 zählt sicherlich die Einführung des MERGE Befehls. Zusätzlich wurde die logische Replikation um das Filtern nach Zeilen erweitert. Ebenfalls erwähnenswert ist die Einführung von zstd. Der Datenkompressionsalgorithmus aus dem Hause Facebook spart Zeit und Plattenplatz.

Alle Neuerungen lassen sich dem Release Log entnehmen.

Installation und Update auf PostgreSQL 15 unter Debian/Ubuntu

# Create the file repository configuration:
sudo sh -c 'echo "deb http://apt.postgresql.org/pub/repos/apt $(lsb_release -cs)-pgdg main" > /etc/apt/sources.list.d/pgdg.list'

# Import the repository signing key:
wget --quiet -O - https://www.postgresql.org/media/keys/ACCC4CF8.asc | sudo apt-key add -

# Update the package lists:
sudo apt-get update

# Install the latest version of PostgreSQL.
sudo apt-get -y install postgresql-15

# Sicherung erstellen
sudo su postgres
pg_dumpall > Sicherung
exit

#Vorhandene Cluster anzeigen
pg_lsclusters

#Neues Cluster anhalten
sudo pg_dropcluster --stop 15 main

#Vorhandenes Cluster aktualisieren
sudo pg_upgradecluster 14 main

# Neues Cluster prüfen
sudo pg_ctlcluster 15 main status
sudo pg_isready

#Altes Cluster verwerfen
sudo pg_dropcluster 14 main

Security Distributionen: NST 36, Parrot 5.1 und Kali 2022.3

Nach einigen Releases sollte die Security Distributionen Liste mal wieder auf einen aktuellen Stand gebracht werden.

NST 36

Das Network Security Toolkit hat ein Service Release erhalten. Das Toolkit basiert auf Fedora 36 mit kernel-5.18.10-200.fc36.x86_64.

NST

In der neuen Version wurden hauptsächlich Verbesserungen am Webbased User Interface vorgenommen. OpenVAS läuft nun als Podman Container. Der NST WUI ARP Scan besitzt eine RTT Spalte und die Netzwerkkarte kann jetzt direkt im Widget ausgewählt werden.

Im Großen und Ganzen handelt es sich hier um ein Service Release.

 

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Parrot 5.1

Nach 6 Monaten hat Parrot Security seine erstes Servicerelease mit dem Kernel 5.18 veröffentlicht.

Parrot_LogoEines der bekannten Parrot Tools AnonSurf, welches Traffic durch das Tor Netzwerk schleust, hat ein Update auf Version 4 erhalten. Die neue Oberfläche unterstützt jetzt Debian Systeme, die das alte resolvconf setup nicht unterstützen.

Die IoT Version wurde ebenfalls überarbeitet und hat endlich Wifi Unterstützung für Raspberry Pi 400 erhalten. Weitere IoT Änderungen sind enthalten. Als Schmankerl gibt es den MATE Desktop für alle ARM Nutzer.

 

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Kali Linux 2022.3

Der Platzhirsch soll in diesem Update natürlich nicht fehlen, auch wenn die Version bereits im August veröffentlicht wurde.

Kali-dragon

Die wichtigsten Neuerungen sind hier eher in der Peripherie zu sehen, denn Kali hat nun einen Discord Server (https://discord.kali.org), was vielen den Einstieg erleichtern dürfte.

Ebenfalls interessant für neue PentesterInnen dürfte das Labor Paket kali-linux-labs sein. Dort sind DVWA - Damn Vulnerable Web Application und Juice Shop - OWASP Juice Shop zum Üben enthalten. Happy Hacking.

Auch die mobile Kali-Variante NetHunter hat ein größeres Update erhalten und kommt der vollen Android 12 Unterstützung immer näher.

Schlussendlich fehlt noch das übliche Tools-Update:

  • BruteSharkKleines aber feines Network Forensic Analysis Tool (NFAT) mit GUI
  • DefectDojo – Von diesem Tool liest man in letzter Zeit immer öfters, damit lassen sich Schwachstellen verwalten und an Systeme wie Jira oder Slack pushen
  • phpsploit – Klassisches C2 Stealth post-exploitation remote control framework
  • shellfire - Exploiting Shell für Local File Inclusion (LFI), Remote File Intrution (RFI), SSTI (Server Side Template Injection) und weitere command injection vulnerabilities
  • SprayingToolkit – Python Password spraying attacks für Lync/S4B, OWA and O365

 

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Übersicht 10/22